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Liebe Leserin, lieber Leser,

 

seien Sie herzlich willkommen auf meiner Website. Zu Beginn will ich Sie über meinen Roman "aber glaube" informieren. Vor allem muss ich Ihnen doch auch sagen, warum es sich aus meiner Sicht lohnt, diesen Roman zu lesen:

DER "aber glaube" geht sehr schonungslos und doch sehr ehrlich mit seinen Protagonisten um. Es gibt nichts, Ihnen, der Leserin und dem Leser, zu verheimlichen. Das Leben spart auch nichts aus! Zu diesem gehört das Lachen genau so, wie das Weinen, gehen Freude und nacktes Entsetzen Hand in Hand.

 

Zum Roman "aber glaube":

Nachts war es aber für mich immer ganz besonders schlimm. Dann, wenn ich über den elterlichen Hof gehen musste, zum Plumpsklo hin, mit der flackernden Kerze in der noch kleinen Hand. Im Stehen mich zu erleichtern war meistens noch gerade so in Ordnung. Da war nur der unendlich kurze Weg vom noch im Vormals schlummernden Wohnhaus hin zur alles beherbergenden Scheune, meine tiefe Angst. Dort aber war es, das Ziel. Und nur dort war er, der Abort. Auf dem sorgfältig gezimmerten Gestell mit seinem Thron (so nannte ihn meine Mutter) für die großen und dem Thrönchen für mich kleinen Menschen zu sitzen und nicht zu wissen, wer von unten versucht, nach mir zu greifen … Da schien mir selbst das Pinkeln ins Bett trotz aller harten und die Zeit verdickenden Sanktionen noch das am leichtesten Erträgliche zu sein.

Opa sagte immer und wollte mich damit auch in seiner Art beruhigen: „Man muss sich nur beeilen, dann fällt denen da unten die ganze Ladung auf den Kopf. Wenn man aber zulange sitzt …“ Sein vielsagender Blick trieb mich zu noch mehr Eile.

So mancher sollte dort schon hineingezogen worden sein. Sogar Omas Mutter lag da unten. Nur ein leeres Grab sollte bei der Kirche sein, damit die Leute nichts zu erzählen hätten, hatte Großvater gesagt. „Golgota ist überall.“

 

Sie werden auf der Reise durch Mitteldeutschland über eine große Zeitspanne mitgenommen. Sie lernen das ostslawische Volk der Daleminzier kennen, welches nach einem Feldzug König Heinrich I. seine Unabhängigkeit verlor. Damit ging auch dieses Volk in den nachrückenden deutschen Siedlern auf, seine Spur verliert sich in der Geschichte. Obwohl sein Heiligtum, der See Glomuci, um 1800 trockengelegt wurde, erscheint dieser doch noch einmal zu Beginn des Romans Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts und zeigt sein unheilverkündendes Zeichen...

Worum geht es nun in meinem Roman?

 

Der Roman „aber glaube“ erzählt aus der Perspektive des ICH - Erzählers Konrath Hardn die Geschichte der drei Freunde Frank Koch, Kai Kudelka und von sich selbst, die in der zweiten Nachkriegsgeneration Anfang der 1970er Jahre in der DDR geboren werden, in einem kleinen sächsischen Dorf aufwachsen und mit dem Ende ihres Landes sterben müssen.

Konrath und Frank sind von Beginn an Gegenspieler und Konkurrenten. Kai hat die Rolle des nach Ausgleich Suchenden. 

Die dramatischen Ereignisse, mit welchen die Kriegsgeneration - also die Großeltern - belastet wurde, haben viele Traumata hinterlassen. Diese entladen sich immer wieder in Aggressionen. Zu diesen traumatischen Ereignissen zählen im Roman die Beteiligung der Menschen an der Judenverfolgung im Ort und die Ermordung von sowjetischen Juden bei Kiew, die Eindrücke um die Belagerung in Stalingrad, auch die Verwundungen im Krieg bei den Großvätern einerseits und Vergewaltigungen und Morde nach dem Einzug der Roten Armee bei den Daheimgebliebenen und die Abtreibungen der „Russenkinder“ andererseits. 

Trotz des vorherrschenden Sozialismus werden die Freunde immer wieder mit teilweise verbotenen, zumindest aber unerwünschten Auffassungen und Wertvorstellungen ihrer Familienangehörigen aus der Zeit des Dritten Reichs konfrontiert. Der Umgang mit Menschen mit Behinderungen beispielsweise ist geprägt von den euthanasischen Vorstellungen der Generation des Dritten Reichs, die über die Kindergeneration aber auch direkt von den Großeltern an die Enkel weitergegeben werden. Behinderte im Ort werden gedemütigt und auch geschlagen. Eine junge, geistig und körperlich behinderte Frau - Clara - wird von ihrem eigenen Großvater, dem alten Gänsel, vorerst ohne jede Konsequenz immer wieder vergewaltigt und irgendwann sogar umgebracht. Alles geschieht unter den Augen der Dorfbewohner, wird toleriert und immer wieder gedeckt. Weggeschaut wurde bei den Juden, weggeschaut wird bei Clara. Verstrickungen der Familien mit dem Nationalsozialismus und den DDR – Institutionen werden dargestellt.

Die Kinder flüchten sich daher immer wieder in den nahen Wald und dort in die okkulte Welt der ehemaligen Bewohner dieses Gebietes, den Menschen, die dem slawischen Stamm der Daleminzier angehörten. Diese lebten vor der Besetzung des Landes durch ein mittelalterliches, deutsches Ritterheer dort und viele ihrer Riten und Kultstellen überlebten bis in die Zeit des Romans hinein. Hier findet sich das Bindeglied des Aberglaubens zur Forderung ‚Glaube!‘ in der jeweiligen gesellschaftlichen Situation wieder. Sie  gehören der ersten ungetauften Generation an, obwohl es in den Familien lange Tradition war, Christen zu sein. Das Fehlen der christlichen Traditionen wird aber auch nicht in der Erziehung der Kinder kompensiert.

Mit der Zeit wird das gesellschaftliche Angebot des Sozialismus für die ethische Ausrichtung der Kinder jedoch ansprechend. Selbst nachdem die Jungen erleben müssen, wie ein junger, fahnenflüchtiger Sowjetsoldat von seinen eigenen Kameraden im Wald vor ihren Augen erschossen wird, beginnt der Sozialismus mehr und mehr an Attraktivität zu gewinnen. Kleine Posten in Pionierorganisation und FDJ aber auch die Chance, das Abitur abzulegen, binden die Protagonisten mehr und mehr an die DDR. Zielgerichtet werden die drei dahin gesteuert, dass sie Soldaten werden wollen.

Nach Kais tragischem Tod, der in den Wirren der Wende von Konrath in Notwehr erschlagen wird, erpresst man Konrath, der Staatsmacht einen Vorwand zu geben, um gegen die Demonstranten im Herbst 1989 in Dresden machtvoll vorgehen zu können. Da Konrath dieses nicht tut und dieser Plan damit scheitert, wird er unter anderem von Frank gefoltert. 

 

Ich bin mir sicher, dass ich Ihr Interesse an meinem Roman geweckt habe. Nutzen Sie die Möglichkeiten mein Buch unproblematisch zu bestellen. Nutzen Sie diesen Link.

 

Alles Gute

Ihr Thilo Voigt